Dieser Comic war zunächst ein Theaterstück und ist es eigentlich immer noch: Die Hauptakteure – ein Elefant und eine ramponierte Puppe – erzählen ihre Geschichte von einer Bühne aus. Sie repräsentieren Körper und Kopf eines querschnittgelähmten Rollstuhlfahrers. Was man von ihnen erfährt, schnürt den Hals zu und lässt einen an anderer Stelle auflachen: So solle man sich als Rolli-Fahrer bspw. eine Freundin suchen, die auch im Rollstuhl sitzt – man passe ja so gut zueinander. In Chat-Sequenzen, Telefonaten und Rückblenden verfolgen das fiktive Publikum und die realen Leser die alltägliche Diskriminierung, Bevormundung, die Langeweile, den Spaß, Gedanken über hilflose Eltern oder das Pflegepersonal.
Über zwei Jahre haben Vladimir Rudak und Lena Uzhinova an diesem ins Mark gehenden Buch gearbeitet, dem in Russland ersten Comic, der das Thema Behinderung fokussiert. Was für ein Glück, dass er den Weg in den wunderbaren und wunderbar offenen Petersburger Comic-Verlag Boomkniga gefunden hat.
Ja – slon! Grafičeskij roman (Ich bin ein Elefant! Graphic Novel)
Boomkniga
2017
133 Seiten
Vladimir Rudak
Lena Užinova